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Samstag, 6. Februar 2016

Zwei Tage nach Nong Khiao

 Zwei Reisetage

Von Oudomxay in Richtung Luang Prabang  auf der Highway No 13 hatten wir uns nur eine kleine Strecke ( 33 km) bis zum ersten Guesthouse vorgenommen weil zwei richtig große Berge zu überqueren waren und wir nicht wussten was auf uns zukommt. Es ging nach 4 km nur noch bergauf. Die Straße war komplett neu gemacht und die Steigungen waren alle sehr gut zu fahren. Wir haben in Chiang Rai im Guesthouse Hartmut kennengelernt, ein erfahrener Laos-Fahrradfahrer, er hatte uns erzählt das die Straßen in Laos nicht so steil sind weil die laotischen LKW zum Teil nicht so hoch motorisiert sind und so steile Anstiege nicht schaffen. Genau das haben wir dann auch vorgefunden. Somit waren wir schon um 13:00 Uhr in dem kleinen Dorf mit unserer Unterkunft. Doch das Haus hat uns nicht so zugesagt und wir haben uns entschieden noch 50 km weiter zu fahren da wir noch gut in der Zeit waren.  Zudem hatte uns ein französischer Radfahrer erzählt das es nur noch einen Berg gibt bei dem es 10-15 km hinauf geht aber danach nur noch nach unten und nur kleine „up and downs“ bis zum nächsten Guesthouse. Wir also in die Pedale und auf den nächsten Berg zugesteuert.  Um 16:15 Uhr hatten wir die Spitze erreicht und fuhren auf ein nagelneues Restaurant und Guesthouse mit einem supertollen Panoramablick zu. Wir haben dort einen Kaffee getrunken und uns dann entschieden dort den Sonnenuntergang zu genießen. Leider wurde es dann nach Sonnenuntergang sehr kalt sodass wir unsere Trainingshose wiedereinmal im Bett angezogen haben..

Am nächsten Morgen nach einer fürchterlichen Nacht, das Bett war hart wie ein Brett, hatten wir den Wecker auf 7uhr gestellt damit wir den Sonnenaufgang sehen konnten. Pustekuchen,  alles war in einem dicken Nebelmantel eingehüllt und es war Arschkalt. Wir haben bis 9 Uhr gewartet, haben dann warme Kleidung und unsere Regenjacken angezogen und sind losgefahren. Nach ca.  5 km wurde die Sicht etwas besser aber wärmer wurde es nicht. Es ging permanent nach unten und wir sind ein paar mal sie stehen geblieben da ich dachte unsere Bremsscheiben fangen an zu glühen und unsere Finger an zu erfrieren.
 Wir fuhren durch mehrere kleinen Dörfer, nur Bambushütten mit Strohdächern, und sahen Kinder im kurzem Hemdchen Barfuß auf den Straßen spielen. Überall saßen die Bewohner in Gruppen an kleinen Feuerchen zusammen und hielten den Morgenklatsch ab. Einige waren unterwegs zu ihren Feldern,  oder wollten auf die Jagt gehen. Männer und auch viele Frauen tragen einen Schultergurt mit einem Köcher und einer riesigen Machete darin. Diese Menschen sind wirklich härter als wir, sie fahren bei dieser Kälte immer noch barfuss mit ihren Mopeds, spüren die Kälte nicht . Auch wie robust die Kinder groß werden, jetzt die Kälte, in der Sommerzeit die Nässe, da braucht man schon eine gehörige Portion Abwehrkräfte. Aber die Menschen sind freundlich dabei, die Kinder, sobald sie uns sehen heißt es erst Falang, Falang = Ausländer oder Langnasen, und dann kommt das Begrüßungswort „sabadee“.
Nach 35 km „down hill“ sind wir dann an unser ursprüngliches Ziel Pakmong angekommen. Auf dem Weg nach unten wurde es immer wärmer und die Temperatur lag jetzt bei ca. 25 Grad. Erst jetzt realisierten wir wie hoch wir gewesen sind. Jetzt mussten wir noch 31 km bis Nang Khiao, eine bezauberndes Dorf am Nam Ou Fluss zwischen karsten Felsen. Auch hier ging es ziemlich easy weiter, nur ein paar up and downs.
Kurz vor dem Ziel haben wir uns noch eine Höhle angesehen die als Schutzbunker im letzten Krieg  gedient hat. Die Höhle war 300 Meter lang mit vielen kleinen Nebenhöhlen. Bis 1976 haben die Amis das Dorf  bebommt.
Nong Khiao ist durch seine schöne Lage zwischen den hohen Felsen als Touristenattraktion bekannt. Dementsprechend waren im Dorf diverse Guesthäuser und Restaurants mit vielen Touries vorhanden. Das heisst auch das es dann auch westliches Essen erhältlich ist. Von hier kann man mit Booten den Fluß hinauf fahren und nach 2 Stunden einige Höhlen besichtigen. wer will kann dort auch in dem kleinen Dorf übernachten oder auch noch höher hinauf in den Norden fahren. Wir haben einen Dänen getroffen der nur mit Booten durch den Norden fahren wollte.

Wir haben am nächsten Tag versucht mit dem Boot weiter nach Luang Prabang zu kommen. Leider gibt es keinen regulären Bootsverkehr mehr da Flussabwärts ein Staudamm gebaut wird. Es wurde uns aber eine private Fahrt angeboten die bei einem kleinen touristbüro im Dorf 700 000 Kip (ca 80 Euro= kosten sollte. Ich dachte das bekommeich sicher vor Ort am Bootssteg billiger hin aber die verrückten wollten 1,6 Millionen ( ca 180 Euro) haben. Also doch mit dem Fahrrad, und bis nach Pakmong die selbe strecke zurück.




Man sieht das die Straße vor kurzer Zeit neu gemacht wurde und die Steigungen nicht zu Steil sind..

Luftsprung, ein Berg ist geschafft



Super Wetter zum Fahrrad fahren in einer tropischen Landschaft

Die Eichhörnchen ähnlichen Tiere hingen an der Straße zum Verkauf..  wenn das Fell abgezogen ist könnte man auch denken es wären Ratten

Die Laoten fangen alles was sich bewegt. da wo Menschen sind aufhalten sich keine Tiere mehr, die Wälder sind ruhig, kein Vogel traut sich an ein Dorf heran. 


Die Schweinchen haben es gegenüber deutschen Ferkeln super gut

....die dürfen noch richtig im Dreck spielen
....und die Kinder auch




Die Weihnachtsterne sind noch schön am blühen


höher und höher gings am 3. Berg


ja wat denn,  weiter weiter..

in der Mitte sieht man noch ein Stück Straße von wo wir gekommen sind


Schweinerei...


ganz oben am Berg standen noch einige Häuser


ganz oben angekommen

Das schönste Bett das wir bislang hatten und die schlechteste Matratze ebenfalls. ich habe drei mal nachgesehen ob das kein Brett war. Eva hat sich irgendwann auf die Decke gelegt und lieber gefroren als so schmerzhaft zu liegen, länger als 6 Stunden haben wir es nicht ausgehalten in diesem Bett

Tischplatten aus Teakholz davon können wir nur träumen






kleine Welt.. in der Geländerkugel







Am nächsten Morgen dicke Suppe...



Im Restaurant hingen mehrere verlassene Wespennester als Glücksbringer


und jetzt ging es die Berge hinunter 

Pause zum aufwärmen


hier hab ich alles angezogen was ich hatte, der Fahrtwind lässt die Tränen kullern

aber super schön sahen die Berge aus





Diese Gräser werden in vielen Dörfern an der Straße getrocknet und dann zu Besen gebunden


hier werden noch die alten Spiele gespielt, da hat mich eine Kindheitserinnerung eingeholt..



Reisfelder in schönen grün

Schautafel im Restaurant in Pak Mong, Maden und Schildkröten

ohne Worte

...............

neben dem Restaurant mussten diese Mädchen Hühner rupfen und ausnehmen

Bushaltestelle in Pak Mong

ich hatte so einen Hunger das ich hier etwas essen musste. Die Wirtsfrau hat ihre Fleischtheke aufgemacht und ich habe bis auf die zerhackten Frösche nichts erkennen können. Alle Schüsseln voller klein gehacktem undefinierbarem Fleisch. Sie zeigte auf eine Schüssel und sagte Pork und ich habe gleich genickt. Am Ende hatte ich Reis mit gekochten Schweinezehen (ohne Nägel) .. sehr lecker. Eva hat von mir nur etwas Reis gegessen..

Beim bezahlen konnte man sich noch in Alkohol eingelegte Geckos, Schlangen oder Skorpione mitnehmen. Die Tiere werde nicht gegessen sondern der Schnaps wird getrunken und verleiht einem Kraft..

Im Hintergrund werden Algen aus dem Wasser gefischt die dann zu "Chips" verarbeitet werden

Fast am Ziel, die Berge von Nong Khiao




hier wird Holzkohle gemacht.. das ist eine Arbeit für Schwerverbrecher... in langen shelfs werden die Hölzer dicht aneinander aufgestapelt 

....mit Sägemehl zugeschüttet und angezündet ... es glüht tagelang und man kann hier sehen das die Hälfte schon fertig ist 

dieses Sägemehl verhindert das das Holz Sauerstoff bekommt und anfängt zu brennen

Dieser Shelf war fertig und die Holzkohle wurde herausgefiltert...

Das verkohlte Holz wurde in Körbe geschüttet und das verbrannte Sägemehl und die Aschereste wurden durch schütteln der Körbe herausgefiltert. Dabei entstand natürlich ein fürchterlicher Holzkohlenstaub.. Die Frauen waren von oben bis unten schwarz vom Staub.. eine sehr ungesunde Arbeit

Das fertige Produkt..








Unterwegs haben wir uns eine Höhle angesehen in dem die Bewohner sich im so genannten " Krieg den die Welt nicht wissen durfte"

kurzer Aufstieg


im vorderen Bereich einige Buddhafiguren




dann ging es ins dunkle innere mit Stirnlampen.. wir hätten 300 Meter in die Tiefe gehen können..

da die Höhle die  ersten 40 Meter  sehr flache Gänge hatte sind wir nur etwa 20 Meter hineingegangen,
es war uns zu unheimlich alleine in völliger Dunkelheit herum zu tapsen

Kristalle an den Höhlenwanden

der Eingang




Es war noch scharfe Munition vorhanden...  von 1964 bis 1973 haben die Amis mehr als 2 Mill. Tonnen Bomben auf Strategische Bereiche in Laos abgeworfen, dier Krieg wurde lange in der Welt verschwiegen..

im Hintergrund liegt das schöne Dorf Nong Khiao


Angekommen...der Fluß Nam Ou fließst durch Nong 


So, Guesthouse gefunden und eingecheckt.. prost..


Sonnenuntergang auf dem Balkon





Nong Khiao am Morgen




Hier werden flussalgen getrocknet 

mit Sesam und Tomatenscheibchen verziert... 

es kann auch mal ein Vogelschiss dabei sein :-)

Das Algenpapier wird als Beilage zum Essen serviert... oder auch als Snack gegessen..







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